Hätte ich das Magazin im Fachhandel entdeckt, bin ich überzeugt, dass ich es in die Hand genommen hätte. Das fröhliche Cover in dezenten und freundlichen Farben spricht jedes Mädchen an. Hinzu kommt der Satz auf der Bütte, die auf die Mitte des Covers aufgeklebt ist „Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag“ – Ein tolles Motto, oder gar Mantra, das sicher jeden jeden Tag begleiten sollte. Fangen wir daher auch direkt mit dem positiven ersten Eindruck der ma vie an. Die Zeitschrift wirkt ab der ersten Seite positiv. Sie strahlt nicht nur Optimismus aus, sondern macht diesen auch zum Thema der Zeitschrift. Ein weitres Thema ist Zeit. „Die Kunst sich Zeit zu nehmen“ heißt es im Untertitel der ma vie. Schnell merkt man, dass man sich diese bei 130 Seiten Magazin nehmen muss. Das Inhaltsverzeichnis macht deutlich: In dieser Zeitschrift geht es um uns selbst. Natürlich – davon spricht ja auch der Titel: ma vie “ Mein Leben“. Wir finden im Inhaltsverzeichnis Themen wie „Das Leben ist schön“ oder „App jetzt entspannt“ – Themen rund um das Wohlbefinden und wie man sich das Leben angenehmer gestalten kann. Weiterhin finden wir nette Beilagen wie Geschenkpapier und eine Origami-Vase, die zum Zeitvertreib und kreativem Arbeiten anregen – genau mein Ding. Abschreckend ist der Preis von 5,95 € für die Zeitschrift, die einem eigentlich nicht viel Neues erzählt. Für einen Menschen wie mich, der ständig unter Strom steht und nur schwer zu Ruhe kommt, ist das Lesen von Artikeln wie „Mit dem Van um die Welt“ eher mühsam als entspannend. Da mache ich mich lieber selbst auf den Weg und erkunde das Nachbardorf. Sicherlich schaltet man irgendwann ab, wenn man ständig mit Ruhe, Gelassenheit und dem Gedanken nach Entspannung konfrontiert wird. Der Preis der Zeitschrift rechtfertigt sich vielleicht durch ihre hochwertige Haptik, aber nicht durch den Inhalt. Ich lobe den Kreativteil gegen Ende der Zeitschrift. Hier sammelt man tolle Ideen und findet Inspiration für die Inneneinrichtung der eigenen vier Wände. Aber diese bzw. ähnliche finde ich auch auf Pinterest und das ist immerhin kostenfrei. Die Zeitschrift bietet wirklich viele Anregungen – Kaufanregungen, Bastelanregungen und auch Anregungen für den Magen. Denn neben der Vorstellung eine Pâtisserie findet man auch ein Rezept für einen Karotten-Oster-Kuchen. Auch Rezeptideen für hausgemachte Kosmetik finden hier Platz. Aber ehrlich: Wer hat wirklich die Zeit alles auszuprobieren, was ma vie bietet? Die Vielfalt kann man als Vor- oder Nachteil sehen. Ich würde mir wünschen, dass die Zeitschrift sich auf einen Themenbereich konzentriert und diesen ausführlich bearbeitet, anstatt mit einem Komplex von Freizeitgestaltungsideen zu imponieren. Diese könnte man von Heft zu Heft natürlich variieren. Das Geschenkpapier, das als Beilage in der Zeitschrift liegt, habe ich übrigens zweckentfremdet und als Bilder an meine Wand gehängt – wer weiß, vielleicht hat mich die Vielfalt des Heftes ja doch inspiriert, sodass ich etwas ganz Neues daraus schaffen konnte. In Punkten bekommt die Zeitschrift ma vie von mir 3/5 Punkten. Das größte Manko ist und bleibt leider der Preis von 5,95 € für ein Heft. Ich empfehle dieses Heft Leserinnen, die Spaß an Vielfalt und Experimentierfreude haben. Menschen, die zur Ruhe kommen können, indem sie sich Geschichten anderer durchlesen und Menschen, die sich lange konzentrieren können. Ich selbst hätte Spaß, ma vie wieder zu lesen – in der Wartezeit vor einem Arztbesuch im Wartezimmer z.B. Einen tollen Tipp konnte ich der Zeitschrift jedoch noch entnehmen. Direkt auf den ersten Seiten wurde eine tolle App vorgestellt – TooGoodToGo – eine App, in der Gastronomen Reste für einen kleinen Preis an sparsame Kunden abgeben. Eine tolle Idee.